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Verbreitung und soziale Bedeutung der New-Age-Spiritualität

Projektleitung: ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Höllinger


ProjektmitarbeiterInnen:
Mag.phil. Thomas Tripold
Gabriele Diesel
Michael Longhino, Bakk.rer.soc.oec.



Seit den späten 60iger Jahren haben Religionssoziologen neben dem Rückgang traditioneller Religiosität einen wachsenden Boom an neuen religiösen und spirituellen Formen festgestellt. Vor allem in den letzten Jahren erreichten spirituelle Ideen und Praktiken in der westlichen Welt eine große Popularität, wie sich z.B. anhand der Vielzahl der am Markt angebotenen Bücher mit esoterischen Inhalten oder der mehr oder weniger teuren Seminaren, die sich der Ganzheitlichkeit und der Bewusstseinsentwicklung widmen, feststellen lässt. Die Sehnsucht nach Transzendenz besteht anscheinend - trotz Entzauberung der Welt - auch in der Gegenwart. Immer mehr Menschen verfolgen diverse Praktiken zur Bewusstseinserweiterung und stückeln sich ihr religiöses Weltbild aus allerlei Versatzstücken diverser Kulturen und verschiedenster Traditionen zusammen. In dieser Hinsicht nimmt scheinbar auch die Resonanz des gemeinhin als „New Age“ bezeichneten Phänomens zu.

Interpretationen dieses Trends sind ähnlich heterogen wie das Phänomen selbst.
Einerseits wird die „New Age Bewegung“ mit dem Bezug auf antimodernistische und gegenkulturelle Einstellungen gedeutet, deren Maxime es ist, dem technischen Fortschritt und dem damit einhergehenden einseitig rationalen Denken durch eine Gegenmodernisierung, eine Rückkehr zu ursprünglichen Lebensformen, Einhalt zu gebieten. Andererseits argumentieren Autoren damit, dass sich der Charakter des „New Age“ vom revolutionären, gegen die „mainstream Kultur“ gerichteten Phänomen zu einem Trend gewandelt habe, bei dem eine instrumentelle Haltung, Konsumorientiertheit und angepasste Orientierung im Vordergrund stehen. Veranschaulicht wird diese These durch das vermehrte Angebot etablierter Institutionen – wie z.B. in der Erwachsenenbildung –, welche in ihren Kursen und Seminaren auf Persönlichkeitsentwicklung und nicht selten auch auf Leistungssteigerung durch fernöstliche Methoden wie Yoga, Tai Chi, Qigong und Meditation setzen und dadurch von der Hausfrau bis zum Manager ein breites Publikum erreichen. Im Kontrast zur ursprünglichen gegenkulturellen Orientierung seien heute die dominierenden Formen des New Age lediglich Legitimationsstützen für die neoliberale Arbeitsethik.

In einem vom FWF finanzierten Forschungsprojekt (Laufzeit: 2008-2010) zum Thema soll diesen Fragen nachgegangen werden, um ein möglichst vollständiges Bild von der Kerngruppe des spirituellen Milieus, aber auch von der in die allgemeine Kultur eingesickerten spirituellen Glaubensvorstellungen und Praktiken zu bekommen.
Folgende Forschungsfragen sind dazu relevant:
(1) Was sind die neuen Formen der Spiritualität und wie drücken sie sich aus?
(2) Wer sind die Akteure der neuen Spiritualität?
(3) In welcher Form sind diese „spirituellen Aktivitäten“ in das Alltagsleben der Praktizierenden integriertet und welche sozialen Netzwerke knüpfen daran an?
(4) In welcher Weise sind die sozialen Werthaltungen der zum „New Age Milieu“ gehörenden Personen von denen der allgemeinen Kultur oder von Anhängern traditioneller Religion verschieden?

In Form eines Mappings in den ausgewählten Untersuchungsregionen (Klagenfurt Stadt und Bezirk Leoben) soll die „spirituelle Szene“ abgebildet werden. Weiters sollen ca. 30 Interviews mit den Anbietern (Trainern, Therapeuten…) der unterschiedlichsten „ganzheitlichen“ Richtungen geführt werden, um eine detailierte Einsicht in das spirituelle Feld zu bekommen.

Gleichzeitig wird in Form einer Repräsentativbefragung (ca. 1500 Personen) im Rahmen der ISSP-Studie zum Thema „Religion“ die Verbreitung von spirituellen ganzheitlichen Methoden in der österreichischen Bevölkerung erhoben und die daraus resultierenden Werthaltungen beleuchtet.     

  

Univ.-Prof. Mag. Dr.

Markus Hadler

Leitung

Universitätsstraße 15/G4

Telefon:+43 316 380 - 3541

Mag. Dr.

Otto Bodi-Fernandez

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Universitätsstraße 15/G4

Telefon:+43 316 380 - 3544

Mag. Dr.

Edith Lanser

CSR-Administration

Universitätsstraße 15/G4

Telefon:+43 316 380 - 3540

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